Kulturelles
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Zur „Nachtschicht“ an die Hauptwache: Neue Partylocation startet!
Es ist wieder länger hell und wärmer: Der Frühling lädt zum Draußensein und Draußen-Feiern ein, leider zum Leidwesen vieler Nordendler*innen, die rund um den Friedberger Platz, den Matthias-Beltz-Platz, den Luisen- oder den Merianplatz zu Hause sind und auch in den Sommermonaten gerne eine ruhige Nacht genießen wollen. Das das eine geht ohne das andere zu lassen, will ab sofort ein neues attraktives Angebot beweisen: Das vor Kurzem mit einem gigantischen Rave eröffnete Museum of Modern Electronic Music (MOMEM) ist nämlich mehr als ein Museum – an den Wochenenden wird es ab sofort zum Partyveranstalter und erwartet euch freitags und samstags ab 15.00 Uhr bis 02.00 Uhr nicht nur mit guter Musik, sondern auch mit Foodtrucks und Getränkeständen! Neugierig geworden? Dann kommt zur „Nachtschicht“ an die Hauptwache!
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Ein Ort der kulturellen Vielfalt und der Begegnung – Die DENKBAR stellt sich vor
Tindern, daten, One-Night-Stands – aber was ist, wenn echte Gefühle ins Spiel kommen? Wie schafft mann es, in einer wie auch immer gearteten Beziehung seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen? Und was heißt Männlichkeit überhaupt? Zwei ganz unterschiedliche Männer lässt Schriftstellerin Doris Lerche in ihren Texten zu Wort kommen und für uns ihr Innerstes nach außen kehren. Zwischen den einzelnen Textpassagen fängt Nestor Benitez Prado die Stimmung mit seinem Saxophon gekonnt ein.
Mit diesem stimmungsvollen Abend meldete sich der Verein Denkbar e.V. Ende März aus dem Corona-Lockdown zurück. Ab sofort öffnet das kleine Häuschen in der Spohrstraße 46a seine Türen wieder an (fast) jedem Abend. Seit 2011 ist das Kulturcafé hier zu finden; zuvor hatte es die Denkbar bereits einmal einige Jahre lang in der Schillerstraße gegeben.
Die Räumlichkeiten teilt sich der 2012 gegründete Verein mit Aquiles Vilagrasa. Der Filmschaffende mit deutschen und katalanischen Wurzeln und selbsternannte „Maitre de Plaisir“ der Denkbar gestaltet das Programm an den Mittwochen, Freitagen und Samstagen; dienstags, donnerstags und sonntags zeichnet der Verein Denkbar e.V. für die kulturelle Gestaltung verantwortlich. Während Aquiles schwerpunktmäßig auf musikalische Programmpunkte setzt, kombiniert der Verein konzertante, literarische und gesellschaftspolitische Veranstaltungen. Anspruch ist, so heißt es auf der Webseite, die Denkbar zu einem Ort der kulturellen Vielfalt, der Begegnung und des Austausches zu machen und Themen aus Philosophie, Literatur, Naturwissenschaften, Musik, Film, Bildender und darstellender Kunst in kreativen Gruppen zu entfalten. Vor allem Frankfurter Künstler*innen und Verlage stehen dabei im Mittelpunkt, denn „Frankfurt ist Literaturstadt“, sagt Till Lieberz-Groß, die den Verein gemeinsam mit Doris Lerche und Jacqui Schmidt leitet. So beteiligt sich die Denkbar an der jährlich stadtweiten Lesereihe „Frankfurt liest ein Buch“, organisiert Ausstellungen und lädt Zeitzeug*innen aus der Mitte der Frankfurter Stadtgesellschaft ein. Ohne viel Herzblut und Leidenschaft wäre die Denkbar gar nicht „denkbar“, denn anders als Aquiles, der seinen Anteil des Kulturprojektes hauptberuflich betreibt, arbeiten die rund 30 Mitglieder des Vereins Denkbar e.V. allesamt ehrenamtlich.
Die mit der Corona-Pandemie verbundenen Einschränkungen haben den Vereinsmitgliedern dabei immens zu schaffen gemacht, denn vor allem im ersten Jahr der Pandemie 2020 konnte die Denkbar insgesamt nur drei Monate lang öffnen. Das bedeutete nicht nur einen kulturellen, sondern auch einen finanziellen Verlust, denn neben den Mitgliedsbeiträgen, die mit 60 Euro pro Jahr überschaubar sind und Fördermitteln der Stadt Frankfurt, des Landes Hessen, der Polytechnischen Gesellschaft sowie der Stiftung Citoyen finanziert sich die „Denkbar“ vor allem aus Spenden, die anstelle von festen Eintrittsgeldern während der Veranstaltungen gesammelt werden sowie aus der Vermietung der Räumlichkeiten an Vereine, Organisationen und Privatleute.
Es bleibt daher zu hoffen, dass die Arbeit der Denkbar in Zukunft ohne erneute Einschränkungen weitergehen kann. Der Verein hat schließlich noch einige Pläne für dieses Jahr: So wird Stadtführer Christian Setzepfand am 05. Mai im Rahmen von „Frankfurt liest ein Buch“ virtuell an die Schauplätze von Irmgard Keuns Roman „Nach Mitternacht“ führen. Und auch zur Buchmesse im Oktober sind bereits Veranstaltungen geplant: Passend zum diesjährigen Gastland Spanien wird die Denkbar dann Fotografien von Flamenco-Musiker*innen zeigen. Noch bis Ende Mai zieren die ikonischen Plakate (unter anderem die berühmte Sonne, mit der die IG Metall Anfang der 80er Jahre für die 35-Stunden-Woche warb) des Frankfurter Künstlers Wilhelm Zimmermann die Wände der Denkbar.
Bis auf Weiteres finden alle Veranstaltungen unter 3-G-Bedingungen statt – wenn ihr teilnehmen wollt, müsst ihr also geimpft, genesen oder getestet sein.
Mehr über die Denkbar und das aktuelle Programm findet ihr unter www.denkbar-ffm.de Hier könnt ihr euch auch für den Newsletter sowie die einzelnen Veranstaltungen anmelden. Der Verein freut sich immer über neue Mitglieder oder auch über Spenden – auch dazu findet ihr auf der Webseite alle nötigen Infos.
Wenn ihr die Räumlichkeiten der Denkbar für eure Geburtstags-, Firmen- oder Familienfeier mieten wollt, könnt ihr euch unter info@denkbar-ffm.de oder 069/55 44 44 mit den Betreiber*innen in Verbindung setzen.
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„Kein Lockdown für die Liebe“: Ein Roman aus dem Nordend mit ungewöhnlicher Lesung
Viele von uns können ein Lied davon singen: Der gutaussehende Traummann von Tinder entpuppt sich als notorischer Angeber, die sympathisch wirkende Traumfrau von Parship als gnadenlose Langweilerin. Auch Ben, Protagonist des Romans „Kein Lockdown für die Liebe“ schlittert von einem missglückten Date zum nächsten. Doch dann trifft er auf Adriana, seine absolute Traumfrau…
Auf den ersten Blick scheint „Kein Lockdown für die Liebe“ ein ganz gewöhnlicher Liebesroman zu sein. Drei Gründe machen das Buch jedoch zu einem besonderen Leseerlebnis:
Zum einen natürlich, dass es im Nordend entstanden ist. Viele der Handlungsorte dürften Lokalpatriot*innen daher nur allzu vertraut sein und es macht Spaß, gedanklich mit auf dem Rad oder in der Straßenbahn zu sitzen, wenn Ben von Sachsenhausen nach Fechenheim, ins Nordend und weiter nach Heddernheim gondelt.
Zweitens beginnt die Handlung des Romans im Februar 2020. Wir alle erinnern uns nur allzu gut daran, wie sich unser Leben innerhalb weniger Wochen komplett verändert hat. Auch Ben und Adriana bekommen die Auswirkungen der Pandemie zu spüren, müssen mit Kurzarbeit, geschlossenen Lokalen und Kontaktbeschränkungen kämpfen.
Am wichtigsten aber: „Kein Lockdown für die Liebe“ stammt nicht aus einer Feder, sondern gleich aus zehn – den „Allenfedern“, genauer gesagt Christian Anhalt, Christian Braune, Lars Hansen, Timo Müller, Lisa und Steffen Reiner, Norbert Schmidt und Daniel Winecker! Angeleitet von dem Frankfurter Autor Marc Rybicki und unterstützt von Leiterin Heike Rösch hat sich Projektgruppe der Initiative Allenstein im Januar 2021 gegründet, gemeinsam die Handlung und die Steckbriefe der Protagonist*innen entwickelt und dann in Kleingruppen die 24 Romankapitel auf insgesamt 175 Seiten erarbeitet. Pro Monat entstanden auf diese Weise vier Kapitel – ein straffes Programm, das durch den Umstand, dass die Treffen anfänglich nur virtuell über Messenger-Dienste stattfinden konnten, noch erschwert wurde! Eingeflossen sind die Romanhandlung viele eigene Erfahrungen der Gruppenmitglieder, denn – so sagen die „Allenfedern“ von sich selbst – „Wir sind eine Gruppe von Menschen verschiedenen Alters, die ihr Leben selbstständig gestalten. Einige von uns haben kleinere Behinderungen bzw. Einschränkungen.“ Auch Protagonist Ben hat eine Besonderheit: Er ist ein Mensch mit ADS, mit dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Das sorgt dafür, dass er oft unruhig ist, sich weniger gut konzentrieren kann und auch emotionaler reagiert als manche andere. Wie es sich mit diesem Handicap lebt und liebt beschreibt der Roman auf eindrückliche Weise. Vor allem eines wird dabei jedoch ganz deutlich: Einschränkungen bzw. Behinderungen – die entstehen meist erst in den Köpfen der anderen.
Am Samstag, 09. April ab 16.00 Uhr stellen die Autorinnen und Autoren ihr Werk in einer „Ungewöhnlichen Lesung“ im Haus der Volksarbeit (Eschenheimer Anlage 21) vor. Ungewöhnlich deshalb, weil das Projekt selbst absolutes Neuland ist. Noch nie zuvor, betont Leiterin Heike Rösch in der Einladung, habe sich eine integrative Gruppe an einen richtigen Roman herangewagt. Auf die Premiere dürft ihr daher gespannt sein! Wenn ihr dabei sein wollt, dann meldet euch unter allenstein@hdv-ffm.de an. Es gilt (weiterhin) die 3G-Regel. Der Eintritt ist frei, Spenden sind aber gern gesehen.
Den Roman „Kein Lockdown für die Liebe“ könnt ihr zum Preis von 10 Euro während der Veranstaltung oder online (www.sonnige-sendung.de oder www.allenstein-ffm.de) erwerben.
Mehr über die Initiative Allenstein erfahrt ihr in unserem Blog hier.
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Darth Vader meets Mephisto – Goethes “Faust” durch die VR-Brille erlebt
Als Goethe im Jahr 1805 den ersten Teil seines „Faust“ schrieb, hat er sich vermutlich gewünscht, dass sein Werk noch im Jahr 2022 gelesen wird. Auch ich habe mich als Schülerin im Deutsch-Leistungskurs eingehend mit Faust, Mephisto, Gretchen und Co beschäftigt. Doch auf welche Weise es jetzt vom Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit dem ZDF adaptiert wurde – das hätten weder Goethe noch mein damaliges Schülerinnen-Ich uns in unseren kühnsten Träumen ausmalen können.
Ein bisschen wie Darth Vader komme ich mir vor, an diesem Märznachmittag des Jahres 2022 im ersten Stock der Deutschen Nationalbibliothek, ausgestattet mit einer riesigen VR-Brille, die dem schwarzen Helm des „Star-Wars“-Fieslings nicht nur entfernt ähnelt. Zudem habe ich statt meiner eigenen Hände zwei weißleuchtende künstliche, aus denen Laserstrahlen wachsen, die an die Lichtschwerter der Yedi-Ritter erinnern. Ein Klick mit ihnen und die Außenwelt verschwindet. Ich befinde mich in einer kargen Wüstenlandschaft, ein Pudel taucht aus dem Nichts auf („des Pudels Kern“ fällt mir ein). Hinter mir erklingt eine Stimme, ich drehe mich um. Mephisto sieht exakt so aus, wie man ihn sich zu Schulzeiten vorgestellt hat: schwarzer Umgang, kalte Augen, fieses Grinsen. Ein Vogel fliegt auf mich zu. Er trägt eine Feder. Mit der soll ich – wie einst Dr. Faustus – den Pakt mit Mephisto unterzeichnen. Gar nicht so einfach, wenn man nicht mehr auf die eigenen Hände vertrauen kann. Erst im zweiten Anlauf gelingt es mir, die Feder zu greifen.
Der Pakt ist geschlossen, jetzt reise ich an Mephistos Seite durch das Geschehen. In fünf Spielszenen mischen sich Ereignisse beider „Faust“-Teile: Wir treffen Gretchen (nein, die sieht nicht aus wie Prinzessin Leia, eher wie die Eiskönigin Elsa aus den Disney-Filmen), besuchen Philemon und Baucis in ihrem Häuschen, das den Allmachtphantasien des Faust weichen soll und treffen schließlich auf die Sorge, die Schuld, die Blindheit und den Mangel, die uns über das tragische Schicksal Gretchens aufklären. Das ganze eingebettet in phantastische, surrealistisch anmutende Landschaften, die die beklemmende Atmosphäre des Dramas unterstreichen.
In zwanzig Minuten lerne ich so den Klassiker der Weltliteratur noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen. Viel zu schnell ist die Reise durch Goethes Faust vorbei, entledige ich mich meiner weißen Roboter-Hände und meines Darth-Vader-Helms, werden Felsen, Wüste und ein blühender Baum wieder zu ein paar Klebestreifen auf dem Fußboden im ersten Stock der Nationalbibliothek.
Noch bis Ende April könnt auch ihr euch auf die virtuelle Reise mit Mephisto und Gretchen begeben.
Der Eintritt ist frei, alle Infos und die Anmeldung findet ihr unter www.dnb.de
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„Wir sind Menschen, die ihr Leben selbständig gestalten“ – Ein Besuch bei der Initiative Allenstein
Als Isolde Alleinstein 1972 Mitstreiter*innen für eine Tanzgruppe suchte, um ihrer Tochter ein wenig Spaß und Bewegung zu verschaffen, galten „Behinderte“ in Deutschland noch als mehr oder weniger lebensuntüchtige Menschen mit Defiziten.
Ein halbes Jahrhundert später hat sich diese Einstellung zum Glück grundlegend gewandelt. „Wir sind eine Gruppe von Menschen verschiedenen Alters, die ihr Leben selbständig gestalten. Einige von uns haben kleine Behinderungen bzw. Einschränkungen“, sagen die „Allensteiner“ von sich selbst. Zwischen 20 und 60 Jahren alt sind die Männer und Frauen, die sich in den Räumlichkeiten im ersten Stock des Hintergebäudes im „Haus der Volksarbeit“ treffen, wo die „Initiative Alleinstein“ seit 30 Jahren ihren Sitz hat. Damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf, denn die einstige Tanzgruppe ist zu einer Initiative mit vielen verschiedenen Angeboten gewachsen. Drei hauptamtliche und mehrere nebenberufliche und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen stehen den „Allensteinern“ mit Rat und Tat zur Seite, bieten Unterstützung etwa bei Behördengängen oder der Arbeitssuche, kümmern sich um die 22 Mitglieder im betreuten Wohnen, organisieren den „Allenstein-Rat“, mit dem sich die Gruppe selbst verwaltet und stellen ein umfangreiches Freizeit-, Kultur- und Bildungsprogramm auf die Beine.
Vor allem donnerstagabends sind die Räumlichkeiten mit Leben erfüllt: Dann probt die Theatergruppe, es wird gekegelt, Gymnastik gemacht, musiziert und geklönt – im Winter im gemütlichen Aufenthaltsraum mit Sofa, Kickertisch und Bar, ab Ende März wieder im Kräutergarten auf dem Balkon. Neue Gesichter sind dabei immer herzlich willkommen. Eine gut ausgestattete Küche lädt zum Kochen ein – und dies zumindest vor Corona nicht nur zur kulinarischen Selbstverpflegung: denn die „Kochlöffelschwinger“ haben auch die Brötchen belegt, die sich die Mitglieder des Ortsbeirates vorne im Walter-Dirks-Saal während der Sitzungspause schmecken lassen konnten. Mehrmals im Jahr packt die Gruppe ihre Koffer und begibt sich auf Reisen – in diesem Jahr stehen Fahrten an die Nord- und Ostsee sowie zum Bodensee auf dem Programm; die Neujahrswanderung hat 24 Allensteiner*innen auf den Frankfurter Lohrberg geführt. Wohin es die Reisenden in den letzten Jahren verschlagen hat, zeigt eine kleine Galerie auf dem Flur: Die Frankfurter Künstlerin Julia Krause-Harder hat viele der Ausflüge begleitet und liebe- und humorvoll mit dem Zeichenstift festgehalten.
Sogar mit einer eigenen Rockband kann die Initiative aufwarten. Aktuell suchen die „Rolling Allenstones“ übrigens engagierten und musikalischen Nachwuchs.
Besonders stolz ist Leiterin Heike Rösch auf ihre „Allenfedern“: Angeleitet vom Frankfurter Autor Marc Rybicki haben die zehn Mitglieder der Schreibgruppe jüngst einen eigenen Roman verfasst, der das (nicht nur für Menschen mit Einschränkungen) schwierige Liebes- und Alltagsleben in Zeiten der Corona-Pandemie thematisiert. Am 09. April stellt die Gruppe ihr Werk „Lockdown für die Liebe“ in einer öffentlichen Lesung vor, zum Preis von 10 Euro ist es ab sofort auch für jedermann und jedefrau zu haben.
Nicht nur Romanheld Ben, sondern auch Heike Rösch und ihr Team und natürlich alle Allensteiner*innen wurden in den vergangenen beiden Jahren vor ungeahnte Herausforderungen gestellt. Nicht allen Mitgliedern der Gruppe sei der Umstieg auf den digitalen Austausch leichtgefallen, erzählt Rösch. Mit Hilfe von Whatsapp-Gruppen, telefonischen Kontakten und einem monatlich erscheinenden Newsletter gelang der Spagat letztlich. Aktuell treffen sich die „Allensteiner“ wieder im „Haus der Volksarbeit“; kommen darf, wer geimpft oder genesen ist und darüber hinaus einen tagesaktuellen Test und/oder eine Boosterimpfung vorweisen kann. Auch wenn ein „großes Faschingstreiben“ dieses Mal entfallen muss – den Weiberfasching am 24. Februar will sich die Gruppe nicht nehmen lassen.
Gerne würde Heike Rösch das Beratungs- und Freizeitangebot und auch das betreute Wohnen weiter ausbauen. Dass das zur Zeit eher schwierig ist, ist weniger eine Frage des Budgets, sondern vor allem des Arbeitsmarktes: Wie überall im Pflege- und Betreuungsbereich sind gute und qualifizierte Fachkräfte Mangelware. Aktuell sucht Rösch einen oder eine Mitarbeiter*in, die sich auf Honorarbasis um die Allensteiner*innen kümmert. „Interessierte können sich gerne bei mir melden“.
Mehr Infos zur Initiative Allenstein findet ihr hier.
Kontakt: h.roesch@hdv-ffm.de
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Mal Sehn: Kino im Juni
Das Mal Sehn-Kino in der Adlerflychtstraße ist bekannt für seine Auswahl an internationalen Arthouse-Filmen, die meist in der Originalfassung mit Untertiteln gezeigt werden. Hier das Programm im Juni 2022 (ohne Sonderveranstaltungen):
Woche von Donnerstag, 02. bis Mittwoch, 08. Juni
18.00 Uhr: Sechs Tage unter Strom – Unterwegs in Barcelona (nicht Mi, 08.06.)
Von Neus Ballus, Spanien 2021, 85 Min.
Moha, Valero und Pep arbeiten in einem Installateursbetrieb in Barcelona. Wenn es zu Problemen kommt, begeben sich die drei Männer zu ihren Kunden nach Hause und finden eine Lösung. Moha befindet sich gerade noch in der Probezeit und soll Pep ablösen, der in Kürze in den Ruhestand geht. Trotz seiner Schüchternheit gelingt es Moha immer wieder, gut mit seinen Kunden zurechtzukommen – nur Valero hat ein Problem mit dem jungen Mann. Dabei treten Vorurteile an die Oberfläche, die mehr als eine Woche benötigen, um aus der Welt geschafft zu werden.
19.45 Uhr: Maixabel – Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoffnung (span. OmU) – nicht Mi, 08.06.
Von Iciar Bollain, Spanien 2021, 115 Min.
Elf Jahre nach der Ermordung ihres Mannes durch die baskische Terrororganisation Eukadi ta Askatasuna (kurz ETA) trifft sich Maixabel Lasa (Blanca Portillo) mit einem der Attentäter, der mittlerweile im Gefängnis sitzt. Maixabel versucht, durch dieses Treffen eine Art von Gerechtigkeit zu erreichen.
22.00 Uhr: Rivale (Mi, 08.06. um 18.00 Uhr)
Von Marcus Lenz, Ukraine/Deutschland 2022, 96 Min.
Roman lebt bei seiner Großmutter in der Ukraine, doch als diese stirbt, gibt es niemanden mehr, der sich um den neunjährigen Jungen kümmern kann. Also bricht er ganz alleine nach Deutschland auf, wo seine Mutter Oksana illegal als Pflegerin arbeitet. Doch als er nach einer mühseligen Fahrt in einem Lieferwagen versteckt endlich ankommt, stellt er fest, dass sie mit Gert Schwarz zusammenlebt, dem Witwer der mittlerweile verstorbenen Frau, um die sie sich als Pflegerin gekümmert hatte. Zwischen Mutter, Witwer und Junge entwickelt sich eine von Eifersucht und Liebe geprägte Dreiecksbeziehung.
Woche von Donnerstag, 09. bis Mittwoch 15. Juni
17.30 Uhr – Zum Tod meiner Mutter (nicht Mi, 15.06.)
Von Jessica Krumacher, D 2021, 127 Min.
Kerstin ist todkrank. Um ihrem Leiden eine Ende zu setzen, entscheidet sie sich, nichts mehr zu essen. Ihre Tochter Juliane begleitet sie dabei. Ganz langsam nimmt sie Abschied, in Stille ist sie bei ihrer Mutter am Bett im Pflegeheim. Sie möchte ihr helfen und doch weiß sie, das ersehnte Sterben kann sie ihrer Mutter nicht abnehmen. Aus Tagen werden Wochen. Auf Basis persönlicher Erlebnisse hat Jessica Krumacher einen dokumentarisch anmutenden Film über die Angst vor dem Verlust und das Abschiednehmen geschaffen.
20.00 Uhr: Maixabel – Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoffnung – Nicht am Di, 14. 06. und Mi, 15.06.
22.15 Uhr: The Innocents (Omu engl, russ.)
Von Eskil Vogt, Dänemark/Schweden/Norwegen 2021, 117 Min.
Die Geschwister Ida und Anna ziehen mit ihren Eltern in eine Hochhaussiedlung. Ida kann der neuen Umgebung wenig abgewinnen, ihr Ärger entlädt sich dabei auch an ihrer älteren Schwester, die an einer Form von Autismus leidet und darum nicht spricht. Auf dem Spielplatz der Siedlung findet Ida neue Freunde, Aisha und Ben. Das Mädchen hat telepathische, der Junge hat telekinesische Kräfte. Ihr Einsatz erfolgt zu mitunter grausamen Zwecken. Unschuldig ist hier schon bald niemand mehr.
Woche vom Donnerstag, 16. bis Mittwoch, 22. Juni
18.00 Uhr: Nico (nicht Di, 21. und Mi, 22. Juni)
Von Elina Gehring, Deutschland 2021, 79 Min.
Nico genießt mit ihrer besten Freundin Rosa den Sommer in Berlin und liebt ihren Job als Altenpflegerin. Besonders wegen ihrer fröhlichen und unbekümmerten Art ist sie allseits beliebt. Doch das Glück des Sommers währt nur so lange, bis sie Opfer eines rassistischen Angriffs wird. Bisher dachte Nico, dass sie genau so selbstverständlich zur Gesellschaft gehört wie alle anderen auch, doch das ist nicht so. Der Angriff hat Folgen, sie leidet unter Flashbacks und als Folge dessen zieht sie sich immer mehr zurück. Rosa kann nicht mehr zu ihr vordringen und auch ihre Patienten bemerken, dass die junge Frau völlig verändert ist. Als sie am Boden ist, entschließt sich Nico, am Trainingsprogramm des Karate-Weltmeisters Andy teilzunehmen, was ihrem Leben eine neue Wendung gibt.
19.45 Uhr: AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe (Mi um 17.30 Uhr)
Von Nicolette Krebitz, Frankreich/Deutschland 2021, 104 Min.
Die 60-jährige Anna ist Schauspielerin, doch ihre glorreichen Tage sind vorbei. Sie lebt allein und ihr Nachbar und Vermieter Michel ist ihr einziger Freund und Vertrauter. Das ändert sich erst, als sie widerwillig einen Job als Sprachlehrerin für den 17-jährigen Adrian annimmt, ein Waisenkind und Problemfall. Obwohl der ihr kürzlich ihre Handtasche geklaut hat, entwickelt sich bald eine Liebesgeschichte zwischen ihnen und die beiden planen, Deutschland hinter sich zu lassen. Gemeinsam wollen sie nach Frankreich reisen, obwohl sie eigentlich überhaupt kein Geld haben.
21.45 Uhr: Dark Glasses – Blinde Angst (OmU)
Von Dario Argento, Frankreich/Italien 2022, 86 Min.
In Rom hat ein Serienmörder drei Prostituierte mit einer Cello-Saite erwürgt. Die letzte Saite des Cellisten ist für Diana bestimmt, ein Luxus-Escort, die in den Hotels der Via Veneto verkehrt. Eines Nachts verfolgt der Wahnsinnige sie mit einem Lieferwagen und rammt sie, so dass sie in ein anderes Auto kracht. Als sie im Krankenhaus erwacht, ist sie in Dunkelheit gehüllt. Die Diagnose ist eindeutig: Sie hat bei dem Unfall ihr Augenlicht verloren. Rita, eine junge Frau aus dem Blindenverein, hilft Diana bei den ersten Schritten in der Dunkelheit und in ihrem neuen Leben; in der Zwischenzeit ermittelt die Polizei ohne Erfolg. Doch damit ist es nicht getan. Der Cellist muss sein Werk vollenden. Diana, die von dem chinesischen Waisenkind Chin unterstützt wird, kann nur versuchen zu entkommen. Das Katz- und Mausspiel hat gerade erst begonnen.
Woche von Donnerstag, 23. bis Mittwoch, 29. Juni
17.45 Uhr: Shiver – Die Kunst der Taiko-Trommel (nicht am Mo, 25.06.)
Von Toshiaki Toyoda, Japan 2020, 89 Min.
Der Komponist Koshiro Hino steht in seiner japanischen Heimat eher für elektronische Musik. Mit der Taiko-Gruppe Kodo schlug der Musiker nun eine andere Richtung ein. Taikos sind traditionelle japanische Trommeln, die vorwiegend in großen Ensembles gespielt werden. Koshiro zog sich zusammen mit der Gruppe einen Monat lang auf die japanische Insel Sado zurück, um gemeinsam mit ihnen neue Musik zu komponieren. Der Filmemacher Toshiaki Toyoda fing die Zusammenarbeit zwischen den Musikern ein und lässt allein die Bilder und die Musik sprechen.
19.30 Uhr: Chiara (OmU)
Von Jonas Carpignano Italien/Frankreich 2021, 121 Min.
Eigentlich sollte es ein ausgelassenes Geburtstagsfest für ihre Schwester werden, doch nach der Familienfeier ändert sich für die 15-jährige Chiara alles. Überstürzt verlassen ihr Vater und ihre Cousins ihre Familien. 24 Stunden später ist der Vater immer noch nicht zurück und Chiaras Mutter hüllt sich in Schweigen. Dem Mädchen ist klar: Ihre Familie hat Geheimnisse. Also stellt die Teenagerin Nachforschungen an – und findet dabei heraus, dass ihre Familie in kriminelle Machenschaften verwickelt ist.
21: 45 Uhr: AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe (Mo, 27.06. um 22.15 Uhr)
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Jazz-Legende im Nordend und Kämpfer für Freiheit, Kultur und Vielfalt – Zum Tod von Emil Mangelsdorff
Er war eine Legende des Jazz und aus dem Kulturprogramm des Holzhausenschlösschens nicht wegzudenken: Am Freitag ist der Saxophonist Emil Mangelsdorff im Alter von 96 Jahren verstorben. Der „echte Frankfurter Bub“ (geboren wurde er am 11. April 1925 in Praunheim) trat während der Nazizeit bereits als 14-jähriger mit einer Jazzcombo auf – illegal, denn unter den Nazis war Jazzmusik verboten. Trotz Verhaftung und Schikane durch die Gestapo ließ sich Emil Mangelsdorff von seiner großen Liebe, der Jazzmusik, nicht abbringen. Diese Erfahrungen waren es, die ihn bis zuletzt dazu bewogen, nicht nur musikalisch, sondern auch in Gesprächen vor allem mit jungen Menschen, immer wieder für Kunst, Kultur, Freiheit und Vielfalt einzutreten und sich gegen Ausgrenzung und Intoleranz stark zu machen.
Musikalisch prägte Mangelsdorff die Jazz-Szene vor allem in Nordend: Die monatlichen Konzerte des Emil-Mangelsdorff-Quartetts im Holzhausenschlösschen – insgesamt waren es 214 – genossen bei vielen Jazzfans in und außerhalb des Stadtteils Kultstatus. Am 07. Februar hätte das 215. Konzert stattfinden sollen.
Für seine politischen und musikalischen Verdienste wurde Emil Mangelsdorff mit dem Hessischen Jazz-Preis, der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen, der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt und des Landes Hessen, der Johanna-Kirchner-Medaille und dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. 2016 wurde er zum Frankfurter Ehrenbürger ernannt.Nicht nur im kulturellen Leben unseres Stadtteils wird Emil Mangelsdorff eine große Lücke hinterlassen.