Kulturelles

„Kein Lockdown für die Liebe“: Ein Roman aus dem Nordend mit ungewöhnlicher Lesung

Viele von uns können ein Lied davon singen: Der gutaussehende Traummann von Tinder entpuppt sich als notorischer Angeber, die sympathisch wirkende Traumfrau von Parship als gnadenlose Langweilerin. Auch Ben, Protagonist des Romans „Kein Lockdown für die Liebe“ schlittert von einem missglückten Date zum nächsten. Doch dann trifft er auf Adriana, seine absolute Traumfrau…

Auf den ersten Blick scheint „Kein Lockdown für die Liebe“ ein ganz gewöhnlicher Liebesroman zu sein. Drei Gründe machen das Buch jedoch zu einem besonderen Leseerlebnis:

Zum einen natürlich, dass es im Nordend entstanden ist. Viele der Handlungsorte dürften Lokalpatriot*innen daher nur allzu vertraut sein und es macht Spaß, gedanklich mit auf dem Rad oder in der Straßenbahn zu sitzen, wenn Ben von Sachsenhausen nach Fechenheim, ins Nordend und weiter nach Heddernheim gondelt.  

Zweitens beginnt die Handlung des Romans im Februar 2020. Wir alle erinnern uns nur allzu gut daran, wie sich unser Leben innerhalb weniger Wochen komplett verändert hat. Auch Ben und Adriana bekommen die Auswirkungen der Pandemie zu spüren, müssen mit Kurzarbeit, geschlossenen Lokalen und Kontaktbeschränkungen kämpfen. 

Am wichtigsten aber: „Kein Lockdown für die Liebe“ stammt nicht aus einer Feder, sondern gleich aus zehn – den „Allenfedern“, genauer gesagt Christian Anhalt, Christian Braune, Lars Hansen, Timo Müller, Lisa und Steffen Reiner, Norbert Schmidt und Daniel Winecker! Angeleitet von dem Frankfurter Autor Marc Rybicki und unterstützt von Leiterin Heike Rösch hat sich Projektgruppe der Initiative Allenstein im Januar 2021 gegründet, gemeinsam die Handlung und die Steckbriefe der Protagonist*innen entwickelt und dann in Kleingruppen die 24 Romankapitel auf insgesamt 175 Seiten erarbeitet. Pro Monat entstanden auf diese Weise vier Kapitel – ein straffes Programm, das durch den Umstand, dass die Treffen anfänglich nur virtuell über Messenger-Dienste stattfinden konnten, noch erschwert wurde! Eingeflossen sind die Romanhandlung viele eigene Erfahrungen der Gruppenmitglieder, denn –  so sagen die „Allenfedern“ von sich selbst – „Wir sind eine Gruppe von Menschen verschiedenen Alters, die ihr Leben selbstständig gestalten. Einige von uns haben kleinere Behinderungen bzw. Einschränkungen.“ Auch Protagonist Ben hat eine Besonderheit: Er ist ein Mensch mit ADS, mit dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Das sorgt dafür, dass er oft unruhig ist, sich weniger gut konzentrieren kann und auch emotionaler reagiert als manche andere. Wie es sich mit diesem Handicap lebt und liebt beschreibt der Roman auf eindrückliche Weise. Vor allem eines wird dabei jedoch ganz deutlich: Einschränkungen bzw. Behinderungen – die entstehen meist erst in den Köpfen der anderen. 

Am Samstag, 09. April ab 16.00 Uhr stellen die Autorinnen und Autoren ihr Werk in einer „Ungewöhnlichen Lesung“ im Haus der Volksarbeit (Eschenheimer Anlage 21) vor. Ungewöhnlich deshalb, weil das Projekt selbst absolutes Neuland ist. Noch nie zuvor, betont Leiterin Heike Rösch in der Einladung, habe sich eine integrative Gruppe an einen richtigen Roman herangewagt. Auf die Premiere dürft ihr daher gespannt sein! Wenn ihr dabei sein wollt, dann meldet euch unter allenstein@hdv-ffm.de an. Es gilt (weiterhin) die 3G-Regel. Der Eintritt ist frei, Spenden sind aber gern gesehen. 

Den Roman „Kein Lockdown für die Liebe“ könnt ihr zum Preis von 10 Euro während der Veranstaltung oder online (www.sonnige-sendung.de oder www.allenstein-ffm.de) erwerben. 

Mehr über die Initiative Allenstein erfahrt ihr in unserem Blog hier.

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